Informationen zum Werdegang der Fabrik (entnommen aus der AS 9/89 der PhG)

1909 gründete Max Heumann (11.11.1889 - 10.01.1975) in Kremperheide bei Itzehoe ein Baugeschäft. Er war ein Zimmermann und stellte Küchenmöbel her. Durch Teilnahme als Soldat am I. Weltkrieg mußte er den Betrieb einstellen. Nach dem I. Weltkrieg kam er durch Zufall in die Zündholzfabrik Lauenburg/Elbe. Dort modernisierte man gerade. Das war für Max Heumann der "zündende Gedanke", eine Zündholzfabrik zu gründen.

Die Gründung der Fabrik: Da man in Lauenburg den "Maschinenpark" erneuerte, erstand Max Heumann die gebrauchten Maschinen günstig. Aus heute nicht mehr nachvollziehbaren Gründen konnten die Maschinen nicht direkt nach Kremperheide geschickt , sondern mußten über Dänemark nach Deutschland wieder eingeführt werden. Das Fabrikgebäude bestand schon weitgehend aus der vorherigen Tätigkeit. So stellte man in kurzer Zeit die Maschinen auf und konnte um 1920 mit der Produktion beginnen.

Die Fabrikation: Woher Max Heumann die Chemikalien bezog, ist leider nicht bekannt. Den Holzdraht bezog er jedoch aus Ratibor/Schlesien. Der Maschinenpark war vollständig, lediglich das Packen mußte noch von Hand vorgenommen werden. 10 Schachteln zu einem Paket - 50 Pakete zu einem großen Paket (ohne Kistenetikett) und das wiederum in einer Holzkiste für den Transport. Der Transport zum Bahnhof erfolgte noch per Pferd und Wagen. Die leeren Schachteln, die anfangs noch angeliefert wurden, stellte Max Heumann nach kurzer Zeit selbst her.

Das Ende der Zündholzfabriken: Max Heumann legte seine Fabrikgründung in eine Zeit, als die Schweden bereits auf dem deutschen Markt begannen, Fabriken und Aktienanteile aufzukaufen. Als ihm durch die Deutsche Zündholz-Verkaufs AG 1926 der Quotenschlüssel von 400 Nominal-Kisten zugeteilt wurde, die er in 4 Tagen herstellte (im Vergleich: z.B. Albersweiler: 9.900 Kisten), verkaufte er die Fabrikation (nicht die Fabrik) 1927 an Ivar Kreuger.

Weil Max Heumann eine Sperrholzfabrik aufbauen wollte, verlangte er von Kreuger Bargeld. Die Kaufsumme läßt sich nicht mehr ermitteln (da für die vergleichbar kleine Fabrik Maas in Neustadt 120.000 RM gezahlt wurden, kann man von einem ähnlichen Betrag ausgehen). Für Max Heumann war es ein großes Glück, Bargeld bekommen zu haben und nicht - wie viele andere Fabrikanten - Aktien, die schon nach kurzer Zeit wertlos waren (bekannt auf dem Sammler-Markt als Kreuger-Toll-Aktien.

Max Heumann stellte die Fabrikation auf Sperrholz um. Bereits 1928 konnte die alte Belegschaft (ca. 50 bis 60 Arbeiter) die Prodution aufnehmen.

Am 10. Januar 1975 verstarb Max Heumann 86- jährig. Bekannt sind für den Zündholzetikettensammler aus der damaligen Produktion insgesamt 17 Etiketten sowie 2 verschiedene Paketetiketten, die für den Zündholz-Händler BOBER aus Berlin hergestellt wurden.

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