zur Geschichte der Uddevalla Streichholzfabrik (112)

In Uddevalla hat es zwei Streichholzfabriken gegeben. Es gibt keine verfügbaren Angaben, wann die erste gebaut wurde. Man weiß, daß sie von einem Mann mit Namen Edward Olsson eröffnet wurde, und daß sie 1879 schloß.

Ein Typ J.T. Original mit Schilden an den Seiten stammt wahrscheinlich aus dieser Fabrik.

Fabrik Nummer Zwei wurde 1874 von dem Reeder Adolf P. Zachau eröffnet. Ein Teil der Arbeiter der ersten Fabrik wurden übernommen. Im ersten Jahr lag die Anzahl der Angestellten bei 54, aber schon im Jahr darauf bei 180, also eine schnelle Entwicklung. Lange betrieb Zachau die Fabrik unter seinem eigenen Namen, und 1896 wurde sie als Aktiengesellschaft registriert. Löwenadler bekam das Recht, Aktien für 150 000 Kronen zu zeichnen, unter der Bedingung, nicht an der Arbeit teilzuhaben und sich nicht in die Geschäfte einzumischen. Adolf Zachau zog sich 1899 aus dem Geschäftsleben zurück, und sein Sohn Arthur übernahm die Leitung der Fabrik. Arthur Zachau war ein sehr fleißiger und voraussehender Mann; unter seiner Leitung wurde die Fabrik zu einer der bedeutendsten im ganzen Land. Er war sehr auf Qualität bedacht und gab nie eine Schachtel Streichhölzer zum Verkauf frei, die auch nur den kleinsten Fehler hatte. Er unternahm häufig Auslandsreisen, und da er ein ausgesprochen guter Verkäufer war, eroberte er viele Märkte.

Die am meisten gangbaren Marken waren " Die Schwalbe " und " Die Ameise ". Der Agent der Firma Attema in Amsterdam etablierte " Die Schwalbe " auf dem holländischen Markt und " Die Ameise " auf dem Markt von Java. Noch heute 1967 wird " Die Schwalbe " in Holland verkauft.

1900 lag die Anzahl der Arbeiter bei 576, eine bedeutender Industriebetrieb zur damaligen Zeit. Wie so viele andere Fabriken war auch Uddevalla von den großen Zusammenlegungen betroffen, und Arthur Zachau spielte eine aktive Rolle bei der Bildung von Jönköping-Vulcan, bei denen er Vorstandsmitglied war. Er unterstützte auch aktiv die Bildung der STAB. Es war ein harter Schlag für Uddevalla, als die Fabrik 1938 stillgelegt wurde.

Es gibt eine große Auswahl an Material der Uddevallafabrik, und auf vielen Etiketten gibt es genaue Registrierungsdaten. Hier sollte auch gezeigt werden, wie ein Etikett zustande kam, nachdem ein Agent einen Vorschlag an die Firma geschickt hatte. Einige Etikettenentwürfe sollten ebenso wie handgezeichnete Originale abgebildet werden. Eine Anzahl Etiketten wurden für den lateinamerikanischen Markt hergestellt, die meisten von ihnen sind auf einer Seite im Katalog zusammengestellt worden.

Die Uddevallafabrik hat viele Serien herausgegeben. Die am besten bekannten sind die 70-Serien, die übrigen werden mit aufgenommen werden, sofern zureichendes Material vorhanden ist. Es ist unmöglich anzugeben, wie die genaue Anzahl der Serien ist, da Angaben darüber leider fehlen. Mehrere Serien sind ebenso wie die Lidköpingsserien in Deutschland gedruckt worden. Die Anzahl unterschiedlicher Etiketten der Fabrik einschließlich sämtlicher Größen beträgt ca. 4000.

Die Etiketten, die für den südamerikanischen Markt gedruckt wurden. In der Streichholzfabrik Uddevalla ist eine große Anzahl verschiedener Etiketten für Südamerika gedruckt worden. Ein Teil von ihnen ist bereits beschrieben worden, einige andere mit typischen Motiven - oder mit speziellem Text sind in diesem Abschnitt mit aufgenommen worden. Viele dieser Marken sind von 1880-1890, und ein Teil von ihnen ist selten. Die meisten kommen in mehreren Varianten vor. So gibt es z.B. " Gato Preto " in drei unterschiedlichen Auflagen. Der größte Teil dieser Etiketten ist in schwarz auf gelbem Grund gedruckt.

Serien: Es ist immer ein großes Problem, Serien zu katalogisieren. Von den schwedischen Fabriken ist Uddevalla ohne Zweifel diejenige, die die meisten Serien herausgegeben hat. Die meisten der Uddevalla-Serien lassen jeden Text vermissen, und das bedeutet, daß die Etiketten als Rückseiten fungiert haben, wie zuvor schon bei der Lidköpingsfabrik erwähnt. Die einzige Serie der Uddevalla-Fabrik, von der ich weiß, daß sie vollständig ist, ist die sogenannte 70-Serie. Diese Serie ist einzigartig in der Hinsicht, daß es ziemlich leicht ist, ein Etikett aus den fünfziger Jahren zu einem netten Preis zu bekommen. Später fällt es bedeutend schwerer und die zwei teuersten (seltensten) kosten heute mindestens 25 Kronen/Stück. Für die letzten 20 der Serie liegen die Preise zwischen 20 und acht Kronen. Ich überlasse es dem, der welche zu verkaufen hat, den Stückpreis zu bestimmen. Für die seltensten habe ich im Katalog ein X auf das betreffende Foto gesetzt und für die häufigsten zwei X. Unter Nr. 640 sind zwei Serienetiketten mit aufgenommen worden, die beide als Rückseiten fungiert haben. Ferner werden eine Anzahl Uddevallaserien beschrieben, leider gibt es nicht die geringste Garantie dafür, daß sie komplett sind. Die Anzahl der Etiketten kann zwischen 6-8-10-12-16-20-24-28 variieren, diese Zahlen sind die wahrscheinlichsten. Die meisten der Uddevallaserien sind Einzelstücke, will heißen, daß jeweils nur ein einziges vollständiges Exemplar bekannt ist. Viele Sammler haben einzelne Etiketten oder einen Teil einer Serie. Sämtliche Uddevallaserien sind lackiert (glänzend).

zurück zu Alt-Schweden

zurück zu den Etiketten

zurück zu weitere ZH-Fabriken